Ruhr Global – Donnerstag, 10. November 2022, 19 – bis 20.30 Uhr
Online – Talk | „Ernährung global sichern?! Gestern – heute – morgen“
Ohne Energiespender wie Zucker und Kaffee wäre die Industrialisierung des Ruhrgebiets nicht in so einem Tempo und Ausmaß möglich gewesen, wie sie historisch belegt ist. Ohne die Inanspruchnahme von Flächen in Koloniegebieten – auch für den Anbau dieser Produkte – somit eben so wenig. Strukturen der Ausbeutung von Menschen und Flächen für den Anbau von Lebensmitteln, die im Globalen Norden konsumiert werden, ohne aber gleichzeitig die Ernährungssicherung der Bevölkerung in den Anbauländern zu sichern, existieren noch heute. Genauso wie die seit der Kolonialzeit etablierte Struktur: Den Ländern des Globalen Südens bleibt nur der meistens schlecht bezahlte Anbau und die Produktion von Rohwaren wie z.B. Kaffee und Kakao, während der Globale Norden die deutlich lukrativere Weiterverarbeitung und den größten Teil der Wertschöpfung für sich beansprucht. Doch es gibt auch heute schon wegweisende Beispiele, wie diese Strukturen mehr und mehr dekolonisiert werden können. Bei zukunftsweisenden Unternehmen wie z.B. FairAfric findet der Anbau und die Weiterverarbeitung von Kakao vor Ort in Ghana statt. In unserem Online-Talk werden wir auf unserer Reise von der Vergangenheit bis in die Zukunft diesen Themen auf den Grund gehen und fragen: Welche Rahmenbedingungen braucht es, damit Geschäftsmodelle wie das von FairAfric die neue Selbstverständlichkeit werden?
Talkgäste:
Barbara Schneider, Historikerin Fernuni Hagen
Antônio Inácio Andrioli, Professor für Landwirtschaft, Federal University of Fronteira Sul z.Z.: Gastprofessor an der Universität Hamburg
Theresa Musiol, FairAfric
Moderation:
Kay Bandermann, Journalist
Foto: Alex Kunkel
Die Veranstaltung steht auf Youtube zur Verfügung und kann aufgerufen werden unter https://youtu.be/HXLf4wiRSzc