Vortrag im kath. Pfarrheim
Maria Detert berichtet von ihren Projekten in Brasilien
Maria Detert von der Assoziation „Educacao e Meio Ambiente“ (EMA) und „Cooperativa Terra e vida“ (CTV) gab tiefgehende Einblicke in die Projektarbeit ihrer Initiative im Nordosten Brasiliens.
Die Assoziation „EMA und CTV“ gehört mit dem „Aktionskreis Pater Beda“ neben weiteren 31 zivilgesellschaftlichen Institutionen zum Netzwerk „SoliVida“ (Solidarität und Leben), das sich zum Ziel gesetzt hat, die kleinbäuerliche Landwirtschaft mit sinnvollen Projekten zu unterstützen.
In ihrem Vortrag gab Maria Detert einen Überblick über die soziogeografische Lage Brasiliens und erläuterte die für Kleinbauern entwickelten Projekte und zeigte die Probleme in der derzeitigen politischen Situation auf.
Heute leben 85% der Menschen in Brasilien in Städten und nur 15% auf dem Land. In Entwicklungsländern ohne soziale Abfederung bedeutet Arbeitslosigkeit = Hunger! Das führt zu steigender Kriminalität. Die Nahrungsmittelproduktion im herkömmlichen Sinne mit dem Abholzen des Regenwaldes und der Kurzbewirtschaftung mit überwiegend der Sojaproduktion für den Export ist eine ökologische und ökonomische Katastrophe. Hier setzen die Projekte der Initiative von Maria Detert an:
1. Das Agroweideforstsystem, das es ermöglicht, durch eine sinnvolle Abstimmung von Ackerfläche, Weiden und der Anpflanzung bestimmter Baumarten die Fruchtbarkeit des Bodens zurück zu bringen. Eine Familie kann sich mit 2000m2 Fläche nach diesem System autark ernähren und sogar noch Überschüsse produzieren.
2. Aufbau eines Imkereiwesens das das Agroweideforstsystem ökologisch unterstützt.
3. Das Projekt „Reis-Fisch-Mischlultur“ das in ausgeklügelter Weise den Anbau von Reis und die gleichzeitig im Wasser stattfindende Fischzucht ermöglicht.
Solche Projekte helfen nachhaltig zu leben und ermöglicht es, die Aussage von Pater Beda Wirklichkeit werden zu lassen: „Damit alle jeden Tag einen vollen Teller zu essen haben“.
Die derzeitige politische Situation sei, so Maria Detert, sehr besorgniserregend, da die Regierung den zivilgesellschaftlichen Institutionen mit ihren Projekten und die finanziellen Hilfen entzieht. Das trifft die armen Menschen hart. Sinnvolle Unterstützung muss über vermehrte Spenden erreicht werden und von staatlicher Seite aus Europa die Stärkung der Zivilgesellschaft gelingen.
Unser Verein wird auch weiterhin die aufopferungsvolle Arbeit von Maria Detert unterstützen.
Ludger Derrix und Helga Schulte (links) vom Eine-Welt-Verein bedanken sich bei Maria Detert (2.v.r), die neben ihrem Adoptivenkelkind (Mitte) eine Mitstreiterin des großen Netzwerkes „SoliVida“ mitgebracht hat.