Einblick in den Fairen Handel

Besuch bei der Gepa in Wuppertal

         

In Kooperation von Fairtrade-Stadt Geldern und dem Weltladen hatte die VHS Gelderland eine Fahrt zur Gepa – The Fair Trade Company nach Wuppertal in ihren Veranstaltungskalender aufgenommen.

Gepa steht für Gesellschaft zur Förderung der Partnerschaft mit der Dritten Welt bmH. Mit ihrer Gründung im Jahr 1975 hat sie sich zu Europas größtem Fair Handelsunternehmen mit Produkten wie beispielsweise Kaffee, Tee und Schokolade entwickelt.

Eine Gruppe von 47 am fairen Handel interessierten Bürgerinnen und Bürgern wurde freundlich auf dem Firmengelände empfangen.
In einem knapp einstündigen Vortrag skizzierte die Gepa-Mitarbeiterin Andrea Fütterer die Ziele, die kirchlichen Wurzeln, den Aufbau der Handelspartnerschaften, die Umsatzentwicklung der Fair Handels-Organisation und die strukturelle Ausrichtung für die Zukunft. Die Gesellschafter der Gepa sind heute die christlichen Organisationen Misereor, Brot für die Welt, Die Sternsinger sowie Jugendorganisationen von katholischer und evangelischer Kirche. Die Arbeit erfolge auf der Grundlage der 10 Prinzipien des Fairen Handels der WFTO (World Fair Trade Organization), zu denen u.a. die faire Bezahlung der Produzenten, das Verbot ausbeuterischer Kinderarbeit und auch der Umweltschutz und Einsatz gegen den Klimawandel zählen. In der heutigen Zeit sei die Klimagerechtigkeit einer der strategischen Schwerpunkte, weil die Handelspartner (Kleinproduzent*innen) im globalen Süden von den Auswirkungen der Klimakrise immer stärker betroffen sind. Diese bei der ökologischen und damit klimafreundlicheren Landwirtschaft durch viele Projekte zu unterstützen und resilienter zu machen, sei die aktuelle Hauptaufgabe der Gepa.

Im Kaffeelabor der Gepa konnte die Gelderner Gruppe dann die Arbeitsweise der Company direkt erleben. Auf großen Bildschirmen, die die Weltmarktbörse für die Kaffeesorten Arabica und Robusta in New York und London zeigten, werden die jeweiligen Preise in Echtzeit gezeigt, um beim Ordern des Kaffees den richtigen Zeitpunkt abzupassen. Die Gepa zahlt dann immer noch 60 Dollar pro Tonne dazu. So bekommen die Erzeuger einen fairen Preis, der über dem Weltmarktniveau liegt. Die Qualität des in einer vorab gelieferten Kaffeeprobe wird im Labor genauestens geprüft, bevor der Auftrag endgültig erteilt wird. Die Teilnehmer der Fahrt konnten in einer Verkostung den Kaffee auf Geschmack und Qualität testen.

Die anschließende Besichtigung des großen Lagers ließ einen beeindruckenden Einblick in Logistik und Ablauf der Warenverteilung zu. In der riesigen Halle mit ihren 250m langen Gängen und 15m hohen Regalen werden die aus aller Welt ankommenden fairen Produkte (Kaffee, Tee, Schokolade, Handwerk und Textilien) erfasst, geprüft, neu verpackt und für den Transport an die Vertriebspartner (u.a. auch die Weltläden) und Bestelladressen vorbereitet.

Im Gepa-Shop konnten abschließend die Teilnehmer in dem riesigen Sortiment der fairen Waren stöbern und Kostproben nehmen.

Mit vielfältigen Eindrücken und einem vertieften Blick in die Welt des fairen Handels, der ja auch auf lokaler Ebene in der Fairtrade-Stadt Geldern gefördert wird, machte sich die Gelderner Gruppe auf den Heimweg.