Die Faire Woche in unserem Weltladen steht unter dem Motto „Fair steht dir“ – Faire Mode statt Fast Fashion

Foto: (c) Karl-Heinz Pasing

Elisabeth Heix vom Weltladen und der Steuerungsgruppe der Fairtrade-Stadt Geldern weist mit dem Thema der Fairen Woche „Fair steht dir“ darauf hin, dass attraktive faire Kleidung auch im Weltladen angeboten wird: Faire Mode statt Fast Fashion

 

Die diesjährige „Faire Woche“ zum Thema „Fair steht dir #fairhandeln für Menschenrechte weltweit“ findet vom 16.-30. September bundesweit statt und beschäftigt sich u.a. mit menschenwürdigen Arbeitsbedingungen und nachhaltigem Wirtschaften in der Textil-Lieferkette. Bereits im vergangenen Jahr stellte der Gelderner Weltladen mit einer Ausstellung über die menschenunwürdigen Arbeitszeiten, geringen Löhne und gesundheitsgefährdenden Arbeitsbedingungen die Beschäftigten in der Bekleidungsindustrie in den Mittelpunkt. Unbezahlte Überstunden, ein Lohn, der nicht zum Leben reicht und fristlose Kündigungen sind nur ein Teil der Problematik. Schnell wechselnde Kollektionen und Modetrends, niedrige Preise und Fast Fashion kommen hinzu und erhöhen den Druck auf Näher/innen im Globalen Süden, die innerhalb kürzester Zeit Massen an Kleidung produzieren.

Der Weltladen Geldern stellt in diesem Jahr das Thema „Fast Fashion“ in den Mittelpunkt. In einer repräsentativen Erhebung stellt Greenpeace bereits 2015 fest, dass jede erwachsene Person im Alter von 18-69 Jahren im Durchschnitt 95 Kleidungsstücke besitzt (ohne Unterwäsche und Socken). Immerhin ein Drittel hat aber 100 bis über 300 Teile im Schrank. Mit einem Kleiderberg im Schaufenster des Weltladens soll das Thema Fast Fashion – Wegwerfkleidung – symbolisiert werden. Der jährliche Aufwand menschlicher und ökologischer Ressourcen für die weltweite Bekleidungsindustriespricht für sich: 92 Millionen Tonnen Müll, 98 Millionen Tonnen Erdöl, 85 Millionen Hektar Boden, 1458 Millionen Tonnen Treibhausgase, 60 Millionen Textilarbeiter/innen (75% Frauen), 27 Millionen Textilarbeiter/innen mit arbeitsbedingten Krankheiten, 79Milliarden Kubikmeter Wasser, 43 Millionen Tonnen Chemikalien, 522 MillionenKilogramm Mikrofasern in Ozeane.

„Immer mehr Kleidung“ – so schreibt die christliche Initiative Romero –„die immer weniger oder nie getragen wird, führt zwangsläufig zu mehr Müll. Denn nur wenige der Jacken Hosen oder T-Shirts werden wieder verwendet oder recycelt, auch weil durch den enormen Zeitdruck der Fast Fashion-Industrie die Qualität der Kleidung immer schlechter wird. Der Großteil der aussortierten Textilien wird verbrannt oder auf einer Müllhalde entsorgt – häufig in anderen Ländern Europas oder des Südens.“Dabei werden Kenia, Ghana oder Mosambik genannt. Über 80% unserer Kleidung landet nach den Angaben der Initiative im Restmüll.

Der Gelderner Weltladen will mehr als ein Zeichen setzen und bietet Kleidung an, die den Fairtrade Bedingungen entsprechen. Die Kleidung wird unter menschenwürdigen Arbeitsbedingungen und zu angemessenen Löhnen produziert, wobei ausbeuterische Kinderarbeit ausgeschlossen wird – Faire Mode statt „Fast Fashion“.