Eine neue Mail erreichte uns von Annette Erös, die mit ihrem Mann seit Jahren die Afghanistan-Kinderhilfe e.V. betreibt und unter den derzeitigen politischen Bedingungen immer noch eine enorme Anstrengung und ein riesiges Engagement an den Tag legt, um inzwischen die vielen notleidenden Familien mit Lebensmitteln und Babynahrung zu versorgen. Darüber hinaus finanziert das Ehepaar Photovoltaikanlagen für Krankenhäuser und verschiedene Waisenhäuser.

Hier die Mail im Wortlaut und viele Bilder:

Liebe Freunde der Kinderhilfe Afghanistan,

 Die Vereinte Nationen haben vor wenigen Tagen eine Statistik derjenigen Länder vorgelegt, in denen die meisten Menschen hungern. An deren Spitze steht Afghanistan. Auch aus diesem Grund liegt unser Schwerpunkt seit Monaten bei der regelmäßigen Versorgung von Witwen, Waisen , Behinderten, besonders armen Familien mit Lebensmittel-Paketen und mit Säuglingsnahrung an junge Mütter.

Damit auch in entlegenen Gegenden Arztpraxen und kleine Kliniken mit Strom versorgt werden können, haben wir dort Photovoltaik-Anlagen eingerichtet. Bei unserem langjährigen Freund, dem katholischen deutschstämmigen Pater Leonhard in Sargoda,  haben wir an der pakistanisch-afghanischen Grenze, ein von ihm geleitetes christlich-moslemischen Waisenhaus und ein christlich-moslemisches Heim für geistig-Behinderte ebenfalls mit Photovoltaik versorgt.

Wie in allen Provinzen können seit vergangenem Herbst auch bei uns Mädchen nur bis Klasse 7 den Unterricht besuchen. Wir haben es daher bei den Erziehungsministerien durchgesetzt, dass Lehrerinnen, die früher die Oberstufen unterrichtet haben, jetzt auch Unterstufen unterrichten  und weiterhin voll bezahlt werden können. Diese Unterstufenklassen haben wir wir fast verdoppelt. Es können jetzt also – anders als früher – fast alle Mädchen auch in entlegenen  Dörfern den Unterricht besuchen. 

Auch das Studium Medizin kann von Mädchern seit Herbst weiterhin nicht mehr belegt werden. Wir haben daher unserer 80 Stipendiatinnen in die Akademien für Hebammen, Krankenschwestern und Medizin-Technikerinnen in Jalalabad eingeschrieben. Sie können auch weiterhin in unserem Mädchen-Wohnhaus wohnen. Sollte das Verbot des Medizin-Studiums für Mädchen hoffentlich bald aufgehoben werden, wechseln sie dann problemlos wieder auf die Fakultät Medizin der Universität.

Damit Afghanistan auch weiterhin Thema in der Politik und den Medien bleibt, laden Sie uns zu Vorträgen/Veranstaltung ein. Wenn möglich: Öffentlicher Abendvortrag, nächster Vormittag Vortrag an Schule. Wir kommen gerne, selbstverständlich ohne Honorar.

Bleiben Sie gesund und uns weiterhin verbunden.

Herzlicher Gruß

Annette Erös

 

Lebensmittel-Verteilung in Kunar und Momandara, einer der ärmsten Provinzen Ost-Afghanistans

     


Verteilung von Baby- und Kindernahrung an unserer Mutter-Kind Klinik Mai 2023

 


Photovoltaik-Anlage auf Klinik in Chaplar/Ost-Afghanistan Mai 2023

Photovoltaik-Anlage auf christlich-moslemisches Waisenhaus bei Pater Leonhard in Sargoda -Pakistan

Photovoltaik-Anlage auf christlich-moslemisches Krankenhaus von Pater Steger in Sargoda-Pakistan 

 
 

 

Interview  NDR  27. April 2023:  Thema: Arbeit der Kinderhilfe Afghanistan im Frühjahr 2023

https://www.ndr.de/nachrichten/info/Wie-ein-Ex-Bundeswehrarzt-in-Afghanistan-Schulen-und-Kliniken-betreibt,audio1369384.html

 

aktueller TV-Bericht im Bayerischen Fernsehen:

https://www.otv.de/tirschenreuther-setzt-afghanistan-entwicklungshilfe-fort-613018/