Naveline, Sanguinello, Valencia, Tarocco. Den beliebten Orangen-Sorten Italiens liegt der Klang nach Sonne und saftiger Frische im Namen. Doch die Schattenseiten ihres Anbaus treten hervor, sobald sich der Blick auf die Arbeitsbedingungen der überwiegend migrantischen Erntearbeiter auf den Orangenplantagen auf Sizilien und in Kalabrien richtet. Dort werden afrikanische Migranten ausgebeutet – meist von Kleinbauern, die selbst unter dem Preisdruck von Supermarktketten stehen. Sie müssen ihre Orangen für einen Preis verkaufen, der kaum die Kosten für das Pflücken abdeckt.
Vertiefend zur Ausstellung im Foyer der VHS (bis 26. Februar) berichtet Dr. Reinhard Schmeer über Hintergründe zur migrantischen Arbeit bei der Orangenernte in Italien und über die Situation vor Ort in Rosarno in Kalabrien. Einen Verein stellt er vor, der sich für die Orangenpflücker einsetzt. SOS Rosarno zeigt, dass es anders geht: Der Verein stellt den direkten Kontakt zwischen Bauern, Arbeitern und Einkaufsgemeinschaften her, ohne Zwischenstufen des Handels. So erhalten Arbeiter und Bauern einen fairen Preis und können in Würde leben. Zudem unterstützt SOS Rosarno die Flüchtlingsarbeit der vereinigten Evangelischen Kirchen in Italien – das Projekt „Mediterranean Hope“.
Eine kostenlose Anmeldung ist erforderlich: Tel. 0 28 41 / 201-565.
Dienstag, 22.02.2022, 18 bis 19.30 Uhr
Moers, vhs, Wilhelm-Schroeder-Str. 10